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Luftdichtheit (Blower-Door)

 

 

 

Das Gebäude bzw. die Gebäudehülle ist wind- und luftdicht zu erstellen, damit die Lüftungswärmeverluste so gering wie möglich gehalten werden können.

Luftwechselrate und Energieverbrauch

Um die Auswirkungen des individuellen Lüftungsbedarfs auf den gesamten Energieverbrauch abschätzen zu können, interessiert den betroffenen Verbraucher natürlich besonders :

Wie viel Liter Heizöl oder m³ Erdgas braucht mein Haus, um die Energie für den notwendigen Luftaustausch bereitzustellen?

Die Größe, die entscheidend die Höhe des Verbrauches bestimmt, ist die so genannte „Luftwechselrate“. Die Luftwechselrate gibt an, wie oft pro Stunde ein kompletter Luftaustausch erzielt wird. Sie hängt davon ab, wie viel Wind bei geschlossenen Fenstern durch die Fugen pfeift und davon, wie lange und wie oft Fenster geöffnet sind. Eine Luftwechselrate von „1“ bedeutet, dass im jeweiligen Gebäude im Mittel einmal pro Stunde die Luft komplett erneuert wird. Beträgt die Luftwechselrate „2“ wird die Luft pro Stunde zweimal erneuert.

Die Energieeinsparverordnung (ENEV) rechnet für normale undichte Gebäude mit einem Luftwechsel von 0,7 h¯¹ und für luftdichtheitsgeprüfte Gebäude (n50 ≤3 h¯¹) wird 0,6 h¯¹ angesetzt.

Eine Luftwechselrate von „1“ in einer 75 m² Etagenwohnung bedeutet z.B. einen Heizölverbrauch von gut 600 Liter pro Jahr. Ein Einfamilienhaus mit 140 m² benötigt bei gleicher Luftwechselrate im Mittel schon 1150 Liter pro Jahr (entsprechend dem größeren Raumvolumen). Wollte man gar Luftwechselraten von „2“ und mehr pro Stunde erzielen, wie sie gelegentlich empfohlen werden, könnte der Energieverbrauch nur für die Lüftung auf über 3000 Liter pro Einfamilienhaus steigen.

 Abb. 1

Fensterstellung

Luftwechsel h¯¹

Fenster zu, Tür zu

0 – 0,5

Fenster gekippt, Rollladen zu

0,3 – 1,5

Fenster gekippt, kein Rollladen

0,8 – 4,0

Fenster halb offen

5 -10

Fenster ganz offen

9 - 15

Fenster und Fenstertüren ganz offen (gegenüberliegend)

etwa 40

 

 

Ist die Wohnung gering belegt oder selten benutzt, reicht ein Luftwechsel von 0,3 h¯¹ bis 0,4 h¯¹, was für eine 75m² Wohnung einen Verbrauch von ca. 220 Liter und für ein EFH mit 140m² einen von 430 Litern entspricht. Bei dichter Belegung und häufigerer Anwesenheit werden die von der ENEV angesetzten Luftwechselraten  0,6 h¯¹ bis 0,7 h¯¹ nötig. Was zu einem Verbrauch von ca. 410 Liter bzw. 770 Liter pro Jahr für die Erwärmung der Luft führt.

 

Blower-Door-Messung

Die Gebäudedichtheit wird über einen Drucktest kontrolliert. Bei dem so genannten Blower-Door-Test sollte bei einem Unter- und Überdruck von 50 Pa die Messung durchgeführt werden.

Richtwerte:
  • Gebäuden mit natürlicher Lüftung eine Luftwechselrate von n50 < 3,0/h erreichen

  • Gebäuden mit raumlufttechnischen Anlagen eine Luftwechselrate von n50 < 1,5/h erreichen

  • Passivhäuser eine Luftwechselrate von n50 < 0,6/h  erreichen

             

Bei dem Test wird die verbleibende Gesamtleckage gemessen. Noch bestehende Undichtheiten können aufgespürt und nachgedichtet werden. Es wird empfohlen, die Blower-Door-Messung in Verbindung mit der Gebäudethermografie durchzuführen.

Im Massivbau ist die Luftdichtheit einfach zu erreichen, hier stellt der Innenputz die luftdichte Ebene dar. Im Leichtbau wird sie durch den Einsatz geeigneter Folien oder Holzwerkstoffplatten, die entsprechend verklebt werden müssen, gewährleistet

 

Preise für eine Blower-Door-Messung auf Anfrage